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Palliativteam am Klinikum Landkreis Erding

Wenn Heilung nicht mehr möglich ist, beginnt eine andere Form der Medizin

Im Zentrum der Behandlung besteht dann vor allem Kontrolle belastender Symptome und Begleitung des Menschen anhand seiner Wünsche und Bedürfnisse. Seit 3 Monaten gibt es am Klinikum Landkreis Erding einen interprofessionellen Palliativdienst, der sich dieser Aufgabe widmet. Es wurden bisher bereits über 100 Patientinnen und Patienten begleitet.

Der neue Dienst macht möglich, was sonst im Klinikalltag oft zu kurz kommt – Zeit, Zuwendung, Lebensqualität und Suche nach einer optimalen Versorgung wie z. B. Rückkehr ins häusliche Umfeld mit Unterstützung des SAPV-Teams oder Hospizverein oder direkte Weiterverlegung in spezialisierte Palliativstationen oder Hospize. Das neue Team leistet zudem die einfühlsame Begleitung beim Sterben direkt im Krankenhaus.

Initiiert wurde dieses Angebot auf Impuls des SAPV-Teams Erding, das die Etablierung des Palliativdienstes mit einer dreijährigen Anschubfinanzierung maßgeblich ermöglicht. Ohne dieses finanzielle Fundament wäre der Palliativdienst nicht realisierbar gewesen. Die Förderung schafft die Grundlage zum Aufbau tragfähiger Strukturen und eine nachhaltige, zukunftsorientierte Versorgung schwerstkranker Menschen im Landkreis.

Der Palliativdienst ist ein multiprofessionelles Team bestehend aus Palliativmedizinern, Palliativfachkräften, einer akademisch ausgebildeten Gesundheits- und Krankenpflegerin, einer Mitarbeiterin des SAPV-Teams, die zugleich im Sozialdienst tätig ist, sowie einer Seelsorgerin. Auch das Case Management ist eng eingebunden und trägt durch seine koordinierende Funktion zur ganzheitlichen Versorgung bei. Das Team arbeitet hier Hand in Hand. Die enge und respektvolle Zusammenarbeit zwischen allen Disziplinen spiegelt ein modernes, interdisziplinäres Verständnis von palliativer Versorgung wider.

„Wir finden Worte und Therapie, wenn die Akutmedizin zu schweigen beginnt.“, bringt es das Team auf den Punkt.

Dass dieser Dienst nicht nur medizinisch wertvoll, sondern auch menschlich tief berührend ist, zeigt sich an einer besonderen Geste: Kürzlich wurden 1.500 Euro an den Förderverein des Klinikums gespendet, von Angehörigen eines Patienten, der im Krankenhaus mit sehr guter Begleitung durch den Palliativdienst verstorben ist. Anstelle von Blumen wählten die Angehörigen diesen Weg, um ihre Dankbarkeit für die einfühlsame Begleitung auszudrücken. Diese Spende steht exemplarisch für die hohe gesellschaftliche Anerkennung, die der Palliativdienst innerhalb kurzer Zeit erfahren hat.

Die Vielzahl der Anfragen zeigt deutlich, wie groß der Bedarf ist. Die Einführung des Palliativdienstes markiert damit einen wichtigen Schritt für den gesamten Landkreis Erding. Denn auch in einem Akutkrankenhaus findet sich Zeit und Expertise für die Begleitung am Lebensende. Mit diesem Projekt wurde im Landkreis ein starkes Zeichen gesetzt – für eine Gesundheitsversorgung, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Das Team des interprofessionellen Palliativteams am Klinikum Landkreis Erding v.l.n.r.:
Dr. Andrea Hasse (Leitende Oberärztin Schmerztherapie und Palliativmedizinerin), Vanessa Niedermeier (akademisierte Gesundheits- und Krankenpflegerin), Dr. Claus Herr (Oberarzt Kardiologie und Pneumologie, sowie Palliativmediziner), Sandra Spiering (SAPV-Team und Sozialdienst).Nicht auf dem Bild: Claudia Dorfner (ökumenische Seelsorgerin der Erzdiözese München)

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Bajuwarenstraße 5
85435 Erding

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