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Artikel im Münchner Merkur vom 28.05.2024
Förderverein fürs Erdinger Klinikum: Sympathieträger gesucht
28.05.2024, 14:00 Uhr
Von: Hans Moritz
Werben um Förderer: Dr. Ludwig Rudolf, Maria Els und Dr. Dirk Last (v. l.) vom Förderverein des Klinikums. © h. Moritz
Am Klinikum werden private Spender immer wichtiger. Dabei geht es nicht nur um Geld.
Erding – Nach wie vor ist völlig unklar, welche Folgen die Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach für das Erdinger Klinikum haben wird. Fest steht: Private Spender werden eine immer wichtigere Rolle spielen. Für sie gibt es seit etwas mehr als zwei Jahren einen eigenen Förderverein.
Mehr als 15 Millionen Euro Defizit hat das Kreiskrankenhaus allein im vergangenen Jahr angehäuft. Dennoch hält Direktor Dr. Dirk Last am Neubau der Notaufnahme fest: „Unsere Ambulanz ist einfach zu klein.“ Beschlossene Sache sind bereits Ankauf und Einbau des Corona-CT des Freistaats in die
Notaufnahme, das sich noch in einem ausgegliederten Container befindet. Die bestehende Notaufnahme soll bis zu einem Neubau räumlich neu aufgeteilt werden, um dem Ansturm der Patienten Herr zu werden (wir berichteten).
Mit 32 Millionen Euro Fördergeld vom Freistaat Bayern kann Last rechnen, „die Maßnahme wird aber deutlich teurer“. Das müsse dann der Landkreis tragen. Doch auch aus den Abteilungen drängen die Rufe nach Neuanschaffungen. „Der Landkreis stellt uns aber pro Jahr nur etwa 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Zwangsläufig fallen viele Wünsche hinten runter, auch wenn wir die Ausstattung gut gebrauchen könnten“, sagt Last.
Hier springt der Förderverein des Klinikums ein, im April 2022 als Nachfolger des Kuratoriums unter dem Vorsitz von Dr. Ludwig Rudolf und Maria Els gegründet. „Seither konnten wir 45 Mitglieder aufnehmen und 25 000 Euro Spenden einsammeln“, berichtet der Arzt aus Dorfen. „Unser Ziel ist, die Mitgliederzahl binnen dieses Jahres zu verdoppeln und vor allem noch höhere Spenden zu generieren“, sekundiert die frühere oberbayerische Regierungspräsidentin im Gespräch mit unserer Zeitung. Deswegen haben alle Bürgermeister und andere Personen des öffentlichen Lebens einen Werbebrief des Fördervereins erhalten. „Wir suchen letztendlich auch Sympathieträger unseres Krankenhauses“, erklärt Els, die es schade findet, dass das Klinikum vor allem als eine der teuersten Einrichtungen des Landkreises in den
Schlagzeilen steht.
Doch Kernaufgabe des Fördervereins ist es nach den Worten Rudolfs, das Klinikum bestmöglich auszurüsten. Dreimal ist ihm das seit der Gründung bereits gelungen: Els berichtet, dass die Frauenheilkunde ein Kolposkop erhalten habe, eine Art Mikroskop zur Diagnostik von Gebärmutterhalskrebs.
Zudem können Patienten nun auch mit Kamera intubiert werden, laut Rudolf ein deutlich schonenderes Verfahren. Besonders beliebt, sagt Last, sei die mobile Sonografie, das Ultraschallbilder sogar auf Handy oder Tablet überträgt. „Das spart den Ärzten viel Zeit, weil nicht große Geräte über die Stationen gefahren werden müssen. Das mobile Sono passt quasi in die
Taschen eines Arztkittels.“
Aber muss so etwas nicht der Träger zur Verfügung stellen? „Alles, was wir unmittelbar zur Versorgung der Patienten benötigen, bekommen wir auch vom Landkreis“, erklärt Last, „aber es gibt eben auch Dinge, die die Behandlung verbessern“.
So ist es auch mit dem nächsten Projekt, das der Förderverein angehen möchte:
Für die Kardiologie soll für etwa 40 000 Euro eine Optische Kohärenz Tomografie (OCT) beschafft werden. Last und Ärztlicher Direktor PD Dr. Lorenz Bott-Flügel erklären, dass ein OCT ein Bildgebungsverfahren aus dem Inneren der Herzkranzarterie ermögliche. „Unnötige und fehlerhafte Stentimplantationen können so vermieden werden“, betonen die beiden Ärzte.
„Eingriffe können sehr präzise geplant und überprüft werden.“
HANS MORITZ
Weitere Infos
zum Förderverein des Klinikums gibt es im Internet unter www.foerderverein-kle.org
oder unter Tel. (0 81 22) 59 59 47.
Förderverein des Klinikums
Landkreis Erding e.V.
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